Das Hirn ist ein Muskel, sagen viele. Wer kennt nicht den Spruch: Use it or loose it ( trainiere es oder verliere es). Nun kann man darüber streiten ob das Hirn wirklich als Muskel definiert werden kann. Fakt ist aber, dass es, genau wie alle anderen Muskeln in unserem Körper, tatsächlicher besser funktioniert und agiler bleibt, wenn es beschäftigt wird. Was der Sport im Sinne von Bewegung, Kräftigung und Dehnung, das ist der Denksport für das Gehirn. Je mehr wir denken, philosophieren, strategische Spiele spielen, Sprachen lernen, usw… desto mehr halten wir unseren Denkmuskel fit. Bereits Leonardo Da Vinci sagte: So wie das Eisen außer Gebrauch rostet und das stillstehende Wasser verdirbt oder bei Kälte gefriert, so verkommt der Geist ohne Übung.

Neuronale Netzwerke, die die Tätigkeit unseres Hirn bestimmen und unter anderem Kontrollfunktionen wie Aufmerksamkeit und Konzentration koordinieren, bauen ab je älter wir werden. Das Gehirn ist von sich aus leider eher faul und braucht daher unsere aktive Unterstützung um nicht zu schnell zu schrumpfen.

Nun ist aller Anfang schwer. Natürlich werden wir in der Schule von klein auf zum Lernen angespornt und erzogen. Und ganz sicher ist das auch grandios für das Hirn. Ist unser Schulsystem, das ständige sture “Reinhämmern” von Information aber auch das bestmögliche System? Was ist der richtige Denksport für das Gehirn, wie trainieren wir es am effektivsten? Jeder, der sich Jahre nach Schulabschluss wieder hinsetzt und etwas Neues lernt – sei es nun eine Fremdsprache, ein neuer Beruf oder eine andere Weiterbildung – wird erst mal etwas brauchen, um “wieder ins Lernen hinein zu kommen”. Damit Informationen wirklich bleiben und nicht nur ins Kurzzeitgedächtnis zwischengespeichert werden, bedarf es eines agilen Hirns, einer guten Portion Selbstdisziplin und auch Kreativität. Da ist Auswendig Lernen allein meistens nicht gut genug.

Um Oscar Wilde zu zitieren: Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht.

Aufs Lernen bezogen bedeutet das: Eselsbrücken bauen statt stur auswendig lernen. Hinterfrage, spinne Gedankenspiele um das Thema, stell Dir die Dinge um die es geht bildlich vor, les, schreib, sag es laut vor Dir auf. Fordere alle Bereiche Deines Hirn, lass sie mit dem Thema spielen und hab Spaß dabei.

Auf den Alltag bezogen bedeutet das: Brich aus Deiner Routine aus und gib Deinem Kopf so neue Nahrung. Nimm einmal einen anderen Weg in die Arbeit, beobachte dabei Deine Umgebung und versuche bewusst wahrzunehmen, was um Dich herum geschieht. Versuche an der roten Ampel dann vielleicht, gedanklich den Weg, den Du gekommen bist zurückzugehen und Dich dabei an möglichst viele Details zu erinnern. Wenn Du Rechtshänder bist, versuch einmal, mit der linken Hand die Suppe zu löffeln. Sieh, wie es Dir geht wenn Du eine Seite der Zeitung verkehrt herum zu lesen versuchst oder was auch immer Dir sonst einfällt. Auch Bewegung in Kombination mit Denken ist gut für das Gehirn: Mache einen Tanzkurs, lern ein Instrument spielen, werde zum passionierten Hobbykoch oder fang an mit Yoga. Wie bereits erwähnt, kann man sein Hirn auch mit Spielen trainieren. Strategie, Taktik, Fokus und Konzentration sind Elemente, die das Gehirn perfekt auf etwaige andere Herausforderungen vorbereiten.

Ganz wichtig beim Training Deiner Wahl ist aber immer der Spaß Faktor. Spaß ist Glück ist Dopamin. Wird Dopamin freigesetzt, merkt sich das Hirn natürlich schnell mal was.

Und genauso wie beim Workout der anderen Muskeln braucht auch das Gehirn seine Ruhephasen. Damit ist nicht gemeint, setz Dich vor den Fernseher und lass Dich berieseln. Denn selbst “seichte” Berieselung ist Information. Gemeint ist wirklich Ruhe. Schlaf, Meditation oder auch einfach nur Tagträumen geben dem Hirn Zeit zur Regeneration. Die Zeit, die es braucht, um Information zu verarbeiten.

Comments
  • Bernd Korz
    Antworten

    Spannender Artikel und den selben Ansatz verfolgen wir auch. Wir haben um die 5000 Videos (es kommen täglich neue dazu), die mehrsprachig sind und davon sind über 100 im Bereich Bildung. Einfach Video anschauen und dann die Sprache wechseln. Emotion, Audio, Video…. in Kombination die perfekte Art, das Gehirn zu trainieren.

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