Wenn Kinder freiwillig eine Sprache erlernen wollen, ist das für die Eltern ein Grund zu heller Freude. Dadurch ist der erste Funke an Eigeninteresse gegeben und es dürfte nicht mehr schwer fallen, die Kleinen bei Laune zu halten und ihnen immer mehr Erfolgserlebnisse zu bescheren.
Doch bis Kinder angesichts der vielen anderen Interessen, die sich ihnen bieten, auf die Idee kommen, kann viel Zeit vergehen. In der Zwischenzeit können die Eltern natürlich etwas nachhelfen und die Kinder dazu motivieren, Interesse an einer Sprache zu entwickeln.
Warum reizen Sprachen Kinder?
Eine gewisse Sprachaffinität sollte der Nachwuchs schon mitbringen, wenn er sich motiviert ans Sprachenlernen setzen soll. Kinder, die eher technisch oder mathematisch begabt sind, brauchen ihre Zeit, um sich auch für die Sprache zu begeistern.
Allgemein interessieren sich Kinder für Themen, die ihrem aktuellen Umfeld entstammen. Sie wollen einen handfesten Anreiz, etwas zu tun, sie wollen das Gelernte in ihren Alltag integrieren können. Vor allem wollen Kinder Spaß an der Sache haben. Druck, Stress, Zwang – all das wird sie eher demotivieren.
Fremdsprachliche Anreize setzen
Eltern sollten damit beginnen, den Kindern Anreize in der Fremdsprache zu setzen. Ein geplanter Urlaub unter der Voraussetzung, dass bestimmte Ziele erreicht werden, wäre eine Möglichkeit. Eine andere bestünde darin, den Kleinen einen leichten, einfach verständlichen Film oder ein leicht leserliches Buch in der fremden Sprache zu schenken und abzuwarten, bis sie von ganz alleine lernen, um es zu verstehen.
Dabei sollte natürlich das Thema so gewählt sein, dass sich die Kinder am liebsten hungrig darauf stürzen würden. Jedes Kind hat eigene Interessen, und die kann man mit einer fremden Sprache in Verbindung bringen – selbst dann, wenn sie eigentlich wenig miteinander zu tun haben. Wenn ein anderes Hobby beispielsweise im Reitsport besteht, könnte man den jungen Reitern einfach ein fremdsprachliches, einfaches und für Kinder geschriebenes Buch über Pferde kaufen und ihnen verraten, dass dort weit mehr drinsteht als in den deutschen Büchern.
Die Lehrer in der Schule werden beim nächsten Elternsprechtag bestimmt interessiert nachfragen, woher denn das plötzlich aufgekeimte Interesse an der Fremdsprache kommt.
Kinder sollen von alleine kommen
Natürlich sollten und dürfen Eltern Anreize setzen. Wichtig für den Erfolg ist aber, dass die Kinder von sich aus einen Schritt auf die Fremdsprache zugehen und sich ihr öffnen. Mit Druck, Stress, Zwang und der Notwendigkeit, die Noten zu verbessern, erreicht man nichts, denn Kinder denken nicht in diesen Bahnen und tun nur, was ihnen wirklich Spaß macht.