in Lerntipps

Im letzten Teil der Artikelserie ging es darum, was Motivation eigentlich genau ist, warum sie so wichtig ist und  mit welchen Tricks du diese einfach steigern kannst.
Im dritten Teil möchte ich mich mit der Frage beschäftigen, wie das optimale Lernumfeld gestaltet sein sollte, damit darin effektiv und vor allem mit Freude gelernt werden kann. Eine Übersicht aller Kapitel findest du hier.

Das richtige Umfeld spielt beim Lernen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wo und unter welchen Umständen das Lernen am angenehmsten und vor allem am effizientesten ist, unterscheidet sich zwar von Person zu Person, es gibt aber ein paar “Regeln” an die man sich nach Möglichkeit halten sollte um einen optimalen Lernerfolg zu erziehlen.

Ruhe

Lernumfeld StörquellenInsbesondere der akustische Lerntyp lässt sich durch Hintergrundgeräusche leicht ablenken. Egal ob es sich um den Verkehr draußen auf der Straße oder die Stimme aus dem Radio handelt, je weniger externe Reize das Bewusstsein erreichen, desto besser können die eigene Gedanken auf das zu Lernende fokusiert werden. Einige sind zwar der Meinung, dass sie sich auch bei lauter Musik trotzdem gut konzentrieren können, jedoch trifft dies nur auf wenige Menschen wirklich zu und will gelernt sein.

Störquellen

Wenn du den Computer nicht aktiv zum Lernen benötigst, sollte er auf jeden Fall ausgeschalten bleiben. So kann der allseits bekannte Gedanke “mal eben kurz auf Facebook schauen” präventiv verhindert werden. Gegen eine kleine Pause ist grundsätzlich zwar nichts einzuwenden, allerdings wird daraus schnell eine Stunde oder länger, vor allem wenn die Motivation zum Lernen gerade nicht sehr hoch ist. Am besten du schaltest auch dein Handy für die Zeit des Lernens ganz aus um nicht in Versuchung zu kommen, mal eben jemanden anzurufen. Solltest du nicht alleine zu Hause sein, weise deine Mitbewohner daraufhin, dass du nicht wegen unwichtigen Dingen ununterbrochen gestört werden möchtest.

Ordnung

LupeNimm dir vor dem lernen kurz Zeit und räume ein wenig auf. Richte dir bevor du beginnst alle relevanten Materialien griffbereit her, damit du später nicht ständig unterbrechen musst um irgendwelche Zettel oder Bücher zwischen alten Pizzaschschteln und Zeitschriften hervorzuziehen. Aber auch der Rest des Zimmers sollte einigermaßen in Ordnung sein. Wann ein Zimmer aufgeräumt ist definiert bekanntlichermaßen jeder anders, wichtig ist nur, dass du persönlich dich darin wohlfühlst und nicht dauernd den Gedanken im Hinterkopf hast, dass du eigentlich mal wieder aufräumen solltest.

Frischluft

Da nicht nur für körperliche, sondern auch für geistige Anstrengung Sauerstoff benötigt wird, ist es sehr wichtig, dass davon ausreichend vorhanden ist. Also regelmäßig für frische Luft sorgen und gut durchlüften! In einem stickigen oder verrauchten Zimmer bekommt man schnell Kopfweh und die Konzentration nimmt ab.

Licht

GlühbirneBesonders wichtig bei der optimalen Gestaltung des eigenen Lernumfeldes ist das Licht. Zu helles oder grelles Licht ist unangenehm und kann im Extremfall sogar richtig blenden, was sich natürlich sehr negativ auf die Konzentration auswirkt. Zu wenig Licht hingegen wirkt ermüdend, was natürlich ebenfalls nicht sehr zielführend ist. Natürliches Tageslicht wäre optimal, nur kann man das leider nicht so leicht ein- und ausschalten wie den Lichtschalter. Sollte genügend Tageslicht in den Raum kommen, kann es durchaus hilfreich sein, den Schreibtisch einfach zum Fenster zu stellen. Damit kommen wir auch schon gleich zum nächsten Punkt:

Temperatur & Luftfeuchtigkeit

Das Temperaturempfinden ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Manche holen bei 21°Celsius noch den wärmenden Pullover heraus, während andere bereits im T-Shirt zu schwitzen beginnen. Beim Lernen ist es besonders wichtig, dass die weder zu kalt, noch zu heiß ist. Die Durchschnittliche Raumtemperatur sollte um die 22° Celsius betragen.
Auch die Luftfeuchtigkeit sollte nicht vernachlässigt werden, auch wenn diese etwas schwieriger zu regulieren ist.

Die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sollte während der Heizperiode etwa bei 50 – 60 % liegen. In den meisten Fällen ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig. Folgen können neben juckenden Augen auch eine verminderte Atemleistung oder trockene Haut sein. Bei wem das Hygrometer deutlich unter 40% anzeigt sollte regelmäßig stoßlüften. Wenn das nicht reicht, kann man alternativ auch einfach nasse Handtücher auf die Heizung legen.

Energie

EnergieDenken ist anstrengend und benötigt daher Energie. Daher solltest du regelmäßig kleinere Essenspausen einlegen. Ein fettiger und schwer verdaulicher Schweinsbraten ist hier die falsche Wahl, weil dabei die Verdauung angeregt wird und viel Blut in den Magen geleitet wird, was Müdigkeit und Konzentrationsverlust zur Folge hat. Frisches Obst bringt die benötigten Vitamine und ein Stück Schokolade sorgt für ausreichend Energie.

Ergonomie

Ein bequemer und an die Höhe des Tisches angepasster Sessel ist wichtiger als man auf den ersten Blick vielleicht denkt. Wie du dir aber sicherlich denken kannst, sind die aus einer unbequemen Sitzhaltung resultierenden Rücken, Nacken und Kopfschmerzen nicht gerade förderlich. Außerdem sollte die Zeit des Lernens unter gar keinen Umständen als unbequem oder gar schmerzhaft in Erinnerung bleiben – egal ob bewusst oder unbewusst.

Fazit

Die Gestaltung des Lernumfelds stellt einen entscheidenden Erfolgsfaktor beim Lernen dar. Wenn du den ein oder anderen dieser Tipps beim nächsten Mal berücksichtigst, wirst du mit Sicherheit feststellen, dass du den selben Stoff in viel weniger Zeit bewältigen wirst, da du dich einfach wohler fühlst und nicht ständig von irgendetwas abgelenkt wirst.

Das war der dritte Teil der Artikelserie „Die Kunst des Lernens“. Im nächsten Teil wird es darum gehen, wie du für mehr Konzentration  beim Lernen sorgen kannst. Eine Übersicht aller Kapitel findest du hier.

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