Wer, außer Schülern, die das als Hausaufgabe erledigen müssen, lernt heutzutage wirklich freiwillig mit der klassischen Vokabelliste? Die meisten Erwachsenen kennen sie aus der Schulzeit und wenden sich schon allein deswegen voller Interesse neuen und modernen Formen des Sprachenlernens zu.
Selbst Schüler und Sprachwissenschaftsstudenten suchen nach Alternativen zur Vokabelliste – die es heutzutage auch gibt und die sie ernsthaft zur bedrohten Art machen. Doch was sind diese Alternativen und werden sie die fiesen Vokabeltabellen-Heftchen aus Schulzeiten wirklich verdrängen können?
Vokabeln Auswendig lernen oder verinnerlichen?
Zuallererst steht die Frage: Wollen wir Vokabeln nur stumpf auswendig lernen wie ein Gedicht, oder wollen wir die Wörter als solche in ihrer Bedeutung und in ihrem richtigen Einsatz verstehen lernen? Vokabellisten stellen keinerlei Bezug zu dem neuen Wort her. Wir haben es vielleicht im Sprachunterricht schon einmal gehört. Moderne eLearning-Programme setzen darauf, neue Wörter dann in den Köpfen zu verankern, wenn sie für den Sprachschüler Relevanz gewonnen haben.
Er wird sie ab nun selbst benutzen müssen und ihm fällt es deswegen leicht, sie sich aus dem Kontext heraus zu merken. So macht Vokabellernen Spaß und gibt echte Erfolgserlebnisse zurück, da man sich so nicht wie beim typischen Lernen fühlt.
Sprachenlernen wie Kinder
Kinder haben eine faszinierende Art, Sprachen zu lernen. Sie fragen andere, wie die Dinge heißen und wie man dazu sagt. Erwachsene sagen es ihnen und sie merken sich das. Nicht nur Kinder können auf diese sehr intuitive Weise lernen, viele Lernprogramme wollen auch Erwachsenen dieses Lernverhalten neu beibringen.
Mit Erfolg, denn sie lernen, neue Wörter zu sprechen, zu schreiben und zu lesen. Vokabellisten haben bei dieser Lernmethode absolut nichts zu suchen, denn hier geht es um Intuition und darum, sprechend dazuzulernen – so, wie wir als junge Kinder unsere eigene Muttersprache bis zur Perfektion erlernt haben.
Pädagogik entwickelt sich weiter
Schon jetzt sehen Schulen ganz anders aus als damals zu unserer Schulzeit. Lehrer arbeiten interaktiv, Schüler erarbeiten sich Wissen in Teamarbeit. Pädagogik entwickelt sich gerade in den letzten Jahren schnell weiter – und wird das auch in Zukunft tun. Womöglich werden Lehrer entdecken müssen, dass es dank des eLearnings andere Wege als die wenig effektive und anstrengende Vokabelliste gibt, die ihre Schüler auch noch motivieren und die ihnen Spaß machen.
Im Sprachenunterricht kann sich in dieser Richtung ebenfalls noch viel tun – gerade jetzt in einer Welt, in der es bereits für Kinder und Jugendliche wichtig ist, mit dem Sprachenlernen für den späteren Beruf anzufangen.