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Alle Eltern wollen nur eines: Ihr Kind soll gesund aufwachsen und sich in souverän in einer Welt zurechtfinden, die sich rasant verändert. Deshalb ist die Erziehung so wichtig ¬ auch eine zweisprachige Erziehung, die nicht nur im Kind Neugier für fremde Kulturen weckt, sondern auch die geistige Entwicklung des Kindes fördert: Die Kinder sind konzentrierter, besitzen ein feineres Sprachgefühl und ihr Gehirn ist vernetzter, weil es für jede Sprache eigene Synapsen bildet. Doch wie erziehen Sie Ihr Kind zweisprachig? Alles Nötige erfahren Sie hier.

Wie lernen Kinder eine Sprache?

Kinder sind wahre Sprachkünstler und können mühelos bis zu sechs Sprachen gleichzeitig lernen: Grammatik zu büffeln, Vokabeln zu pauken oder der Vergleich von Online Sprachkursen sind nur etwas für Erwachsene ¬ Kinder haben das nicht nötig. Kinder brauchen zum Lernen nur die Sprache: Leben Sie als Eltern die Sprache vor, spielen und reden Sie mit dem Kind in dieser Sprache; so lernt es wie von selbst. Doch muss das Kind dafür schon im Vorschulalter beginnen, sonst klappt das Zeitfenster zu, in dem es eine Sprache intuitiv und nebenbei erlernt.

Zweisprachig erziehen für Muttersprachler

Es ist das klassische Beispiel: Der Vater kommt aus Deutschland, die Mutter aus Frankreich; und beide sprechen mit dem Kind in der jeweiligen Muttersprache ¬ so lernt das Kind beide Sprachen gleichzeitig. Aber auch Muttersprachler müssen auf einiges achten: Das Kind muss von vornherein wissen, mit welchem Elternteil es welche Sprache spricht. Ebenso müssen die Eltern entscheiden, welche Rolle die jeweilige Sprache im Leben des Kindes spielen soll ¬ wird die Sprache oft und durchgängig gesprochen, lernt das Kind bereitwilliger.

Ein Beispiel: Spricht die Mutter mal Französisch, mal Deutsch mit dem Kind, im Alltag aber nur Deutsch, fragt sich das Kind, warum es überhaupt Französisch lernen soll? Alle anderen sprechen doch Deutsch, warum soll es dann Französisch auch noch lernen? So lernt es nur widerwillig oder gar nicht. Hier hilft es, einzelnen Situationen eine jeweilige Sprache zuzuordnen: Auf dem Spielplatz spricht die Mutter immer Französisch; beim Einkaufen aber immer Deutsch. Wenn Sie aber von dieser Regel abweichen, müssen Sie es dem Kind sofort erklären: „Hör zu mein Kleiner, heute kommt der Onkel mit auf den Spielplatz. Deswegen sprechen wir Deutsch. Der Onkel versteht uns sonst nicht.“

Zweisprachig erziehen auch ohne zweisprachige Eltern?

Viel schwerer haben es hingegen Eltern, die nur Deutsch als Muttersprache sprechen; aber trotzdem wollen, dass das Kind zweisprachig aufwächst: Zwar können Sie dem Kind die Vokabeln und die Grammatik vermitteln, aber es fehlen die Betonung, korrekte Aussprache, die natürliche Sprachmelodie, Mimik und Gestik und die Redewendungen, die jeder Sprache eigen sind ¬ grundsätzlich das Sprachgefühl, das nur Muttersprachler besitzen. So besteht die Gefahr, dass das Kind die Sprache falsch erlernt.

Trotzdem müssen Sie den Kopf nicht hängen lassen. Beispielsweise können Sie Ihr Kind in einen bilingualen Kindergarten schicken. Dort ist der Erzieher dem Kind eine wichtige Bezugsperson ¬ so lernt es die Sprache trotzdem intuitiv. Dies können Sie zusätzlich unterstützen, indem Sie die Fremdsprache fest im Alltag des Kindes verankern: Sie können Ihrem Kind in der Fremdsprache vorlesen, es Musik oder Hörbücher hören lassen und immer dorthin in den Urlaub fahren, wo die gewählte Sprache gesprochen wird. Trotzdem wird diese Sprache niemals den Stellenwert für das Kind bekommen, als wenn Vater oder Mutter durchgängig in dieser Sprache mit dem Kind reden würden.

 

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