Die multilinguale Erziehung öffnet dem Nachwuchs Tür und Tor in der beruflichen sowie in der privaten Welt, denn wer zwei oder mehr Sprachen auf muttersprachlichem Niveau beherrscht, hat gewonnen. Allzu häufig aber kann man beobachten, dass der Versuch schiefgeht und der Nachwuchs letztlich keine Sprache richtig beherrscht. Damit die multilinguale Erziehung gelingt, sollte man deswegen einen Weg wählen, der funktioniert.

Die Voraussetzungen

Im Idealfall wird dem Kind die Sprache so beigebracht, wie andere Kinder ihre erste Muttersprache erlernen – spielerisch und früh. Allerdings darf man dabei nicht den Fehler machen, die Sprachen zu vermischen, denn das Kind erkennt noch nicht den Unterschied zwischen den beiden Sprachen und würde dadurch anfangen, sie ebenfalls zu vertauschen.

Besser wäre es, dem Kind zunächst nur eine Sprache beizubringen, bis es diese halbwegs sicher beherrscht. Dann kann man in bewusster Abgrenzung mit der zweiten Sprache beginnen und einfach mit dem Kind reden, wie man es bei der ersten Sprache getan hat. So wiederum erkennt der Nachwuchs, dass es sich um unterschiedliche Sprachen handelt. Idealerweise handelt es sich bei seinen Lehrern um Muttersprachler, die die Sprache selber absolut sicher beherrschen und dem Kind keine Fehler beibringen, die es ein Leben lang mit sich herumtragen würde.

Zuerst die Fremdsprache?

Manche Eltern verfolgen einen ganz einfachen Weg, der aber funktioniert. Sie reden zu Hause mit ihrem Kind nur in der Fremdsprache und bringen ihm die Landessprache gar nicht erst bei. Wenn es dann in den Kindergarten kommt, erlernt es sie von den anderen Kindern und wird parallel dazu von den Eltern in der Sprache unterstützt. In diesem Alter ist es überhaupt kein Problem, dem Kind nach dem „learning by doing“-Prinzip eine neue Sprache beizubringen, dazu muss es noch nicht einmal sonderlich begabt sein.

Allerdings sollte diese Vorgehensweise mit den Erziehern des Kindergartens besprochen werden, da sie sonst nicht richtig mit dem Kind umgehen in der Zeit, in der es die anderen Kinder noch nicht versteht.

Vorlesen, sprechen, spielen

Sobald das Kind eine Sprache so weit beherrscht, dass es sich verständigen kann, sollte mit der nächsten Sprache begonnen werden. Vorher kann man vorbereiten, indem man dem Kind in der zweiten Muttersprache vorliest oder einfach mit ihm spricht. Verstehen wird es zwar nichts bis wenig, doch es gewöhnt sich an den Klang der Sprache.

Babys tun nichts anderes, wenn sie ihren Eltern zuhören und selber noch nicht sprechen können. Die Methode funktioniert auch danach noch einige Jahre – und vielleicht beherrscht der Nachwuchs dann schon einen guten Teil seiner zweiten Muttersprache, wenn ganz bewusst mit dem Erlernen begonnen wird.

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