Der nachfolgende Erfahrungsbericht wurde von dem Schüler Benjamin Torelle nach seinem 6 wöchigen Sprachurlaub verfasst.
„California, here I come!“ sang Al Jonson mit seiner wundervollen näselnden Stimme. Ein unvergessliches Lied, das als Kultgesang zur inoffiziellen Hymne Kaliforniens wurde.
Es klingt süß in unseren Ohren, wenn wir auf unseren Spaziergängen im historischen Viertel von San Diego in einer Vintage-Boutique auf einen unsichtbaren pick-up stoßen, der uns mit einer zarten und knisternden Nostalgie überflutet.
„California, here was I!“ habe ich gesungen, als ich wieder zu Hause ankam. Nach einer 6 wöchigen Sprachreise in die USA, dieser Kolonialstadt und Wiege des modernen Kaliforniens, wo ich dank vielen Begegnungen meinen Kopf mit Erinnerungen, Plänen und neuen Wörtern gefüllt habe, ist mein Herz noch dort. Doch bevor ich zur Sache komme, möchte ich ein wenig auf den geschichtlichen Hintergrund dieser tollen Stadt eingehen.
Ein historischer Blick zurück
Eine sehr religiöse Berufung für die Stadt, welche der Kirche als Stoßtrupp diente: 1797 zählte die Mission San Diego de Alcalá mehr als 1’400 Indianer. Das war die größte einheimische Bevölkerungsansammlung im oberen Kalifornien! Doch die Eroberung des Westens geschah nicht nur mit Weihwasser. Die Errichtung des Kastells Presidio, (eine der Sehenswürdigkeiten San Diegos) ermöglichte es der Stadt, de facto zum Sitz der militärischen Macht zu werden. 1821, also ein Jahrhundert später, gehörte das obere Kalifornien zu Mexiko, das sich eben von der Herrschaft der Spanier befreit hatte. Doch San Diego blieb nicht lange mexikanisch.
Das fruchtbare obere Kalifornien weckte allseits Gelüste: so wurde die Region schließlich als Folge des Krieges zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten den letzteren übergeben und hieß nun einfach nur noch Kalifornien. Dann musste San Diego noch zum Sitz der gleichnamigen Grafschaft gemacht werden. Diesen Status hat die Stadt bis heute behalten.
San Diego heute
Eine bewegte Geschichte also, getreu dessen, was im ganzen Land geschah. Während ich meine Englisch Sprachkurse mit vollem Eintauchen in die Sprache absolvierte, konnte ich mich sehr gut von diesem besonderen Ambiente des Ortes inspirieren lassen. Ich hatte die Sprachschule EC San Diego gewählt. Mitten im Herzen der Stadt und im belebten Viertel von La Jolle liegt die Schule geradezu ideal, um am Nachmittag, nach den intensiven Lektionen des Morgens, auf städtische Entdeckungstouren zu gehen. Man muss sagen, dass das heutige San Diego ein Glücksfall für Ferienmacher ist.
Zuerst scheint die Stadt trotz ihrer großen Ausdehnung eine Ansammlung von Dörfern zu sein, bevor sie dann zu einer Anreihung von Vierteln ohne Seele verkommt. Es gibt davon übrigens mehr als 100! Dann hat sie dank des relativ alten Ursprungs ein wunderschönes historisches Zentrum, zu dem das Gaslamp Quarter gehört. Koloniale Schönheit, Shopping und Restaurants, aber auch Kultur und Nachtleben beleben dieses unumgängliche Viertel/Dorf, das sowohl von den Touristen wie den Einheimischen sehr geschätzt wird.
Ohne genaue Einzelheiten zu enthüllen kann ich sagen, dass ich hier einige geschichtsträchtige Abende mit Einwohnern und Studierenden verschiedensten Ursprungs verbracht habe. Da kam es manchmal eine explosive Stimmung auf!
Auch wenn die historischen Viertel natürlich die Seele einer Stadt darstellen, so ist das touristische und kulturelle Angebot für manche Besucher wichtiger als die Architektur. San Diego enttäuscht in dieser Hinsicht überhaupt nicht! Es gibt viel zu sehen und viel zu tun! Zu meinen Lieblingszielen gehörten:
Balboa Park
ein großes, gut erhaltenes Gebiet von mehr als 5 km2. Er ist weniger bekannt als der Central Park doch er beherbergt seltene Pflanzen und romantische Ecken. Für mich ist er der schönste öffentliche Park in den USA. Spiele, Spektakel und verschiedene Attraktionen sind natürlich auch vorhanden.
SeaWorld
unumgänglich! Diesen Themen-Wasserpark muss man nicht mehr vorstellen, das gleichnamige Franchise-System ist die Nummer eins der amerikanischen Freizeitkultur. In San Diego ist der Park vor allem für seine unglaublichen Delphin-Vorstellungen bekannt – eine Entzückung für Kinder und Erwachsene!
Historic Park
liegt im Viertel Old Town und ist nicht mehr und nicht weniger als historische Zentrum von San Diego. Es ist gut erhalten, renoviert und steht dem Publikum offen. Dieser einzigartige Zeuge der heldhaften Vergangenheit bietet zahlreiche altehrwürdige Gebäude und Denkmäler sowie einige Nachbildungen mit Kostümen.
Ach ja – das hätte ich beinahe vergessen – es gibt ja da auch noch den Pazifik! Er ist allgegenwärtig, lauwarm und wirkt mit seinen feinen Sandstränden, den Palmen und den Badenixen sehr einladend. Für einen herumziehenden Europäer ist das Interessanteste an San Diego vielleicht sogar die bunte und multikulturelle Bevölkerung der Stadt – extrem reichhaltig und verschiedenartig.
Mein Fazit
So kann man also zusätzlich zu seinem Sprachkurs überall die Sprache Shakespeares mit den verschiedensten, zum Teil sehr lustigen, Akzenten hören. Dazu kommt noch das kalifornische Ambiente, so charakteristisch und leicht, dieser besonderen Lifestyle und die offene Geisteshaltung. Sich von dieser Stadt nach 6 Wochen Aufenthalt zu verabschieden fällt nicht leicht!
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