Ob das Erlernen einer Fremdsprache Spaß macht und schnell Erfolg zeigt oder nicht, hängt oft auch von der Person ab, die die Sprache unterrichtet. Das sichere Beherrschen der Fremdsprache ist dabei eine Grundvoraussetzung, doch es kommt nicht nur darauf an.
Didaktische Fähigkeiten
Die besten Sprachkenntnisse eines Lehrers nützen nichts, wenn er sie dir nicht vermitteln kann. Dazu gehört die Fähigkeit, grammatikalische Strukturen leicht verständlich erklären zu können und auch die entsprechenden Übungen auszuwählen, um diese einzuüben. Er sollte deine Fragen kompetent beantworten können. Wenn es um die Schulung der Kommunikationsfähigkeit geht, sollte ein guter Sprachlehrer das richtige Maß und den Zeitpunkt zur Fehlerkorrektur finden.
Denn es kann sehr demotivierend wirken, wenn du bei jedem Satz unterbrochen und direkt korrigiert wirst. Denn dies nagt am Selbstvertrauen und führt häufig dazu, dass Lernende sich nicht mehr trauen, im Unterricht etwas zu sagen oder sogar die Anwendung der Fremdsprache in Alltagssituationen vermeiden. Deshalb sollte ein guter Sprachlehrer dich häufig loben und ermutigen, auch wenn du die Sprache noch nicht perfekt beherrschst.
Interkulturelle Kompetenz
Um eine Fremdsprache erfolgreich einsetzen zu können, reicht es oft nicht aus, Sätze fehlerfrei in die Fremdsprache übersetzen zu können. Denn es gibt in vielen Ländern Kommunikationsstile, die von dem in Deutschland üblichen abweichen. Beispielsweise werden Anweisungen, die Deutsche als klar und präzise verstehen, von Briten für unhöflich und bevormundend gehalten. So kommt es, dass Sie Deutschen häufig einen „Kommandoton“ unterstellen.
Auch gilt es in England als unhöflich, direkt eine andere Meinung zu äußern, ohne der Meinung des Gesprächspartners entweder teilweise zuzustimmen oder sie zumindest als „interessant“ zu bezeichnen. In asiatischen Kulturen wird ein direktes „Nein“ häufig als unhöflich angesehen und daher vermieden, was zu großen Missverständnissen führen kann. Um Fehler in dieser Art zu vermeiden, sollte ein guter Sprachlehrer sich gut mit dem Kulturraum auskennen, dessen Sprache er unterrichtet und den Lernenden beibringen, wie du dich im Umgang mit Muttersprachlern der zu erlernenden Sprache richtig verhalten kannst.
Relevante Inhalte lehren und Interesse wecken
Nichts ist frustrierender, als viel Zeit (und oft auch Geld) in das Lernen einer Fremdsprache zu investieren und dann zu merken, dass du mit dem bisher Gelernten nichts anfangen kannst. Deshalb sollte ein guter Sprachlehrer auch immer darauf achten, die Fremdsprache möglichst praxisorientiert zu unterrichten, damit du die Gelegenheit hast, dein Wissen im täglichen Leben einzusetzen.
Da eine Fremdsprache nicht in einer Unterrichtsstunde pro Woche gelernt werden kann, ist es wichtig, dein Interesse am eigenständigen Lernen zu wecken. So lassen sich auch komplizierte Vokabeln oft leichter lernen, wenn sie aus deinem aktuellen Lieblingslied stammen. Interessante Lernvideos oder interaktive Übungen sorgen auch für mehr Spaß beim Lernen.