Viele Sprachschüler bereiten sich theoretisch bestens darauf vor, eine neue Sprache zu sprechen. Doch Vokabeln und Grammatik wollen erst einmal praktisch angewendet werden, damit die Fremdsprache bald fließend wird. Viele scheuen den ersten Live-Einsatz ihres Wissens und haben Angst, Fehler zu machen. Keine Sorge, auch kleine Schritte führen dich zum Ziel.

Die richtige Einstellung

Graue Theorie lässt sich problemlos im Selbststudium lernen. Dennoch fühlst du dich durch Vokabellernen und Grammatikübungen vielleicht nicht besonders gut auf deine erste Konversation mit einem Muttersprachler vorbereitet. Vergiss Perfektionismus und übertriebene Ansprüche! Die meisten Menschen kennen aus eigener Erfahrung die Anfangsschwierigkeiten beim Sprechen und Verstehen einer fremden Sprache. Du bist nicht allein und niemand erwartet, dass du fehler- oder gar akzentfrei loslegst. Die meisten Muttersprachler freuen sich über das Interesse an ihrer Sprache und werden es dir leicht machen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Scheue dich nicht, um eine langsame Wiederholung zu bitten, wenn du einen Satz nicht verstanden hast. Am besten lernst du die Bitte in der Zielsprache auswendig.

Die richtige Vorbereitung

Du musst nicht gleich eine gepflegte Konversation über schwierige Fachthemen anstreben. Beginne mit kleinen, einfachen Dialogen. Sicher hast du einige nützliche Sätze über dich und deine Interessen schon gelernt. In einem Online-Sprachboard hast du die Gelegenheit, kurze Texte von Muttersprachlern korrigieren zu lassen. Dies funktioniert je nach Portal sogar mit gesprochenem Text als Audioaufnahme. Wenn du selbst einige Texte in deiner Muttersprache korrigierst, wirst du sehen, dass auch andere beim Sprachenlernen Fehler machen.
Die größte Schwierigkeit beim Fremdsprachenlernen ist für viele Menschen das Hörverstehen. Versuche daher, dich in die neue Sprache einzuhören, indem du beispielsweise Hörverständnisübungen in einem Online-Sprachlernportal nutzt oder für Sprachschüler aufbereitete Podcasts schaust. Auch Spielfilme in deiner Zielsprache können dir helfen. Im Idealfall kannst du sie mit passenden Untertiteln in der Fremdsprache ansehen.

Vom Monolog zum Dialog

Wenn du dich bereit dazu fühlst, kannst du eine kleine Konversation mit einem Muttersprachler per Chat starten. Dabei hast du immer die Möglichkeit, schnell eine fehlende Vokabel im Online-Wörterbuch zu suchen. Daneben können Smilies und Emoticons aushelfen, wenn dir grad der passende Satz nicht einfallen will.
In einem Video-Chat kannst du den nächsten Schritt wagen und mit einem Muttersprachler live sprechen. Dass ihr euch dabei ansehen könnt, wird das Verständnis leichter machen als wenn ihr nur telefoniert.
Bitte deinen Konversationspartner darum, dich auf Fehler aufmerksam zu machen, insbesondere in deiner Aussprache.

Lernen mit einem Tandempartner

Such dir einen Lernpartner, der deine Zielsprache als Muttersprache spricht und deine Muttersprache lernt. In Sprachlernportalen kannst du die richtige Person finden, indem du die Mitgliederprofile nach Sprachfertigkeit, Geschlecht, Alter, Interessen oder anderen Kriterien durchsuchst. Beim Lernen im Tandem bist du nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer und kannst dich in die Rolle des Zuhörers einfühlen. Versuche möglichst regelmäßig mit deinem Partner zu üben. Nach und nach wird aus trockenen Vokabeln eine lebendige Sprache. Oft lernst du von deinem Tandempartner mehr als nur die Sprache. Vielleicht bringt er dir einige typische Wörter oder Redewendungen bei, die nicht im Lehrbuch stehen, oder erklärt dir Kulturelles aus der Heimat deiner Fremdsprache.

Der Ernstfall

Wenn du eine fremde Sprache lernst, willst du vermutlich früher oder später in echten Situationen sprechen. Es ist ganz normal, wenn dich die Vorstellung, in der neuen Sprache kommunizieren zu müssen, am Anfang nervös macht. Doch du hast viel Zeit in die Vorbereitung investiert und nichts zu verlieren. Dafür aber jede Menge zu gewinnen. Gehe offen auf die Menschen zu, lächle und halte Blickkontakt. Fass dir ein Herz und los geht’s.

Der Schritt vom Schreibtisch zu einer echten Konversation mit Muttersprachlern ist groß, aber ein echter Fortschritt für dich. Mache dir klar, wie weit du nun gekommen bist. Genieße deinen Erfolg!

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