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google-translate-iconGoogle Translate, die Rettung verzweifelter Schüler beim Erledigen der Hausaufgaben, die schnelle Hilfe bei der Aufschlüsselung einer Fremdsprache, die man gar nicht versteht… wirklich?

Spätestens dann, wenn man sich auf Google Translate verlässt für Fremdsprachen, derer man nicht mächtig ist, ist man eigentlich auf ein sicher funktionierendes Tool angewiesen. Deswegen wollen wir im Praxistest herausfinden, was Google Translate wirklich leistet, mit einer Sprache, die viele von uns sprechen: Englisch.

Einfache Texte – Google erkennt keine Bedeutungen

Als Beispielsatz hielt folgende Aussage her, die von jedem Englisch-Sprachschüler ganz am Anfang stammen könnte:

„Hallo, mein Name ist Susi und ich lerne gerade Englisch. Deswegen sprechen Sie bitte langsam.“

Daraus machte Google Translate nun ein abenteuerliches:

„Hello, my name is Suzy and I’m just learning English. That’s why you speak slowly.“

Dass Google „I’m a beginner at English“ ausspuckt, das hat keiner erwartet. Positiv fällt auf, dass Google dazu in der Lage ist, Namen zu erkennen. Die deutsche Susi ist tatsächlich eine englische Suzy. Aber der zweite Satz… der bedeutet „deswegen sprechen Sie langsam“. Ja, aber das tut der Angesprochene doch noch gar nicht. Die Bitte im deutschen Ausgangssatz hätte für Google Translate Signal genug sein müssen. Das Tool erkennt also keine Bedeutungen hinter den Sätzen, es übersetzt einfach Wort für Wort.

Mittelschwere Texte – kaum wiederzuerkennen

Nevil Shute’s Werk On the Beach gilt als Klassiker für Sprachschüler, die sich bereits etwas besser ausdrücken können und beginnen wollen, fremdsprachige Bücher zu lesen, die jedoch noch nicht zu anspruchsvoll sind. Aus diesem Werk wurde folgender englischer Satz entnommen:

„She said, „It’s going to be very hot in Melbourne today, Peter. I thought we might go down to the club about four, and you join us there for a swim. I could take the trailer and your bathers.“

Google Translate versteht darunter:

„Sie sagte: „Es wird sehr heiß sein in Melbourne heute, Peter. Ich dachte, wir könnten gehen, um den Club über vier, und Sie sich uns dort zum Baden ein. Konnte ich den Trailer und Ihre Badegäste zu nehmen.“

Der Anfangssatz in allen Ehren. Was danach folgt, kann man auch nicht mit viel Fantasie zurückübersetzen. Dass dort „join“ steht, hat Google geflissentlich übersehen, denn dann wäre der ganze Satz um einiges Klarer.

Auch am Vokabular und an der Kenntnis sprachlicher Wendungen mangelt es dem Tool. Wer also hiermit seine On the Beach-Übersetzung zu beschleunigen versucht, wird daran kläglich scheitern.

Muttersprachliches Niveau

Auf muttersprachlichem Niveau wurde ein Satz aus dem Werk The Chemistry of Death von Simon Beckett gewählt:

„Neil too was still shaken by their discovery, although now he was beginning to recover his juvenile pose.“

Zu Google Translate-Deutsch:

„Neil wurde auch noch von ihrer Entdeckung erschüttert, obwohl er jetzt anfing, wieder seine jugendliche Pose.“

Die altbekannten Fehler. Vergessene Wörter, keine Redewendung und kein typisch englischer Ausdruck wurden erkannt.

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