Sprachen lernen im Handumdrehen? Naja, eine Fremdsprache zu erlernen bzw. bereits bestehende Sprachkenntnisse zu verbessern ist immer auch mit Mühen verbunden. Das werden Sprachlehrer, Sprachreiseagenturen sowie Sprachschulen nur bestätigen können. Ohne Grammatik Pauken und Vokabeln lernen geht es einfach nicht.
Aber einige Maßnahmen gibt es natürlich, die den Lernfortschritt, unabhängig von der natürlichen Sprachbegabung der Studierenden, beschleunigen.
Eintauchen in eine fremde Sprache und Kultur
Neben innovativen Unterrichtsmethoden sind Sprachaufenthalte im Ausland eine gute Gelegenheit ganz in eine Fremdsprache einzutauchen. Beim Spanisch lernen in Spanien ständig von der Sprache umgeben zu sein hilft Studierenden jeden Niveaus ihre Spanischkenntnisse rasch zu verbessern. Egal ob man den Sprachaufenthalt selbst plant oder eine Sprachreiseagentur bei der Planung hilft: Im fremdsprachigen Ausland wohnen und leben die Studierenden mit Gastfamilien oder in Wohngemeinschaften. Jedenfalls zusammen mit Muttersprachlern. Beim Tischgespräch mit der Gastfamilie oder beim Frühstück mit dem Mitbewohner ist man gezwungen die eigenen Fremdsprachenkenntnisse zu benutzen. Dabei gibt es einen angenehmen Nebeneffekt: Man erfährt auch jede Menge über die Kultur, die Traditionen eines Landes, wenn man sich mit Muttersprachlern unterhält.
Von früh morgens bis spät abends dreht sich im Ausland beispielsweise alles nur ums Spanisch lernen, wobei den Studierenden der Lernprozess oft gar nicht bewusst ist. Es wird keine Schulbank gedrückt und für den Lernfortschritt gibt es keine Noten, allerdings Erfolgserlebnisse der anderen Art. Der Einkauf im Supermarkt, das Lösen eines Bustickets, das Fragen nach dem Weg, eine neue Bekanntschaft in einer Bar – ganz alltägliche Gespräche können bald schon in der Fremdsprache abgewickelt werden. Und das stärkt das Selbstbewusstsein! Was nützen die besten Grammatikkenntnisse und der umfassendste Wortschatz, wenn man das theoretisch Erlernte nicht in die Praxis umsetzen kann? Es ist nämlich das Sprechen, das Anwenden der Fremdsprachenkenntnisse, das den meisten Studierenden am schwersten fällt.
Keine Angst vor Fehlern
Im Fremdsprachenunterricht ist bekannt, dass das Sprechen einer Fremdsprache eine von vier Fertigkeiten und das am Schwierigsten zu erreichende Ziel darstellt. Natürlich werden zum Sprechen Grammatik und Vokabular gebraucht, Studierende sollten aber nicht ständig den Gedanken im Hinterkopf haben, fehlerfrei sprechen zu müssen. Fehler die Nicht-Muttersprachler in einer Fremdsprache machen sind für Muttersprachler kein Problem. Wer glaubt sich beim Sprechen keine Fehler erlauben zu dürfen, der blockiert den eigenen Lernfortschritt.
Übung macht den Meister, heißt ein Sprichwort und deshalb müssen Studierende üben, üben und nochmals üben, um mit der Fremdsprache umgehen zu lernen, sich Gehör zu verschaffen und sich selbst auszudrücken zu können.
Im fremdsprachigen Ausland muss man das oft auch unter widrigen Bedingungen schaffen. Trifft man sich am Abend in der Bar, kann die Verständigung für Nicht-Muttersprachler manchmal sehr schwierig werden. Die Musik ist laut, es gibt jede Menge Nebengeräusche und man ist im Gastland nicht zu Hause. Dennoch sind solche und ähnliche Situationen die beste Schule.
Wer nach einem längeren Auslandsaufenthalt auch daheim an seinen Sprachkenntnissen arbeiten will, der sollte sich unbedingt um einen study buddy bemühen, also um einen Muttersprachler mit dem man sich regelmäßig treffen und plaudern kann. Filme mit Untertiteln ansehen, fremdsprachige Radiosendungen hören, ein Buch oder eine Zeitung in der Fremdsprache lesen – so kann man die Sprachkenntnisse auch daheim sehr gut pflegen. So richtig lebendig wird das gespeicherte Wissen aber erst im Gespräch!